Dienstag, 24. Februar 2015

"Team me up, Scottie" gewinnen 20. Poetry Slam in Reichelsheim

"Zwergriese", Domi, TMUS und Andreas Arnold
Der 20. Poetry Slam in Reichelsheim fand mal wieder vor ausverkauftem Haus statt, was sicher auch dem grandiosen Line-up zu verdanken war - und nicht nur dem Umstand, endlich mal was anderes Büttenreden zu hören. 11 Poetinnen und Poeten aus dem ganzen Bundesland gaben sich das Mikro in die Hand. "Zwergriese" aus Essen, "Team me up, Scottie" aus FFM und Domi Rinkart aus Karben kamen ins Finale, das letztlich erst in der dritten Applausabstimmung zu Gunsten der Scotties ausgefallen war. Ein grandioser Abend für alle.

Dienstag, 10. Februar 2015

Die Siegerin kommt "Barfuß" aus Wien

Nach langem Warten war es wieder soweit: der achte Poetry Slam in Karben öffnete nach einem halben Jahr Pause seine Pforten. Und als hätten die Karbener die letzten Monate in seligem Warten auf diesen Moment verbracht, strömten sie schon Minuten vor dem Einlass in die Kulturscheune des Jukuz´. Während dort die Karbener Musikerin Georgie Lahdow das Publikum mit ihrer Musik begeisterte, musste ein fleißiger Helfer des Jukuz-Teams stätig neue Stühle in die Kulturscheune schleppen - der Besucherstrom nahm kein Ende. So bestand die schwierigste Aufgabe für die Poeten des Abends nicht darin, das begeisterungswilige Publikum zu entzücken, sonder viel eher darin, zwischen all den Besuchern einen Weg auf die Bühne zu finden.

In Schuhen und trotzdem "Barfuß": Adina
Den Abend eröffnete Marco Michalzik aus Darmstadt mit einer Liebenserklärung an den morgendlichen Kaffe. Das Publikum war da bereits längst wach, nur die Punktevergebende Jury gab sich etwas zurückhaltend, was lautstarken Unmut im restlichen Publikum hervorrief. Denn nicht nur die Poeten, auch das Publikum liefen an diesem Abend zur höchstform auf. Das genoss auch Felix Kaden aus Erlangen, der mit einem Mitmachtext zur Parole "Gebt das Gras frei", die Zuschauer in regelrechte Raserei verfallen ließ. Ebenso viel Begeiserung erzeugte Adina mit ihrem Text "Barfuß". Die Wienerin setzte mit ihrem Aufritt in stilvoller Latzhose nicht nur einen von vielen modischen Akzenten an diesem Abend, sondern stellte auch einen neuen Rekord für die weiteste Anreise zum Karbener Poetry Slam auf.

Into the Darkness: Leah Diba und "Tag 1"
Weniger weit dahergereist, jedoch modisch wie immer stilprägend, betrat Leah Diba aus - neudings - Gießen die Bühne. Zwar rief sie in ihrem Text zu einen Neuanfangt an "Tag Eins" auf, das Publikum hatte inzwischen jedoch an einer anderen Zahl gefallen gefunden und zückte dreimal die Höchstpunktzahl Zehn. Der nächste Poet sorgte hingegen für weniger Einklang in der Bewertung. Doch wer wenn nicht Artur Nevsy könnte so ästhetisch wie schonungslos das Publikum spalten. Sein Text "Warum ich gerne eine Frau wäre" sorgte bei den Zuschauern für Euphorie und Entsetzten in gleichem Maße - ein Zustand den der Roßbacher sichtlich genoß.

Julien Bartmann blickt an die Decke. Warum - weiß niemand.
Das der nächste Poet Julien Bartmann aus der schönsten hessischen Studentenstadt kommt, verdeutlichte der Marburger mit einer lustigen Kurzgeschichte über die Irrungen und Wirrungen des Bachelorarbeit schreibens. Den Abschluss der ersten Runde machte die Karbenerin Kim Anh Schäfer. Erst am Morgen begeisterte die Siegerin des Ovag Jugendliteraturpreises noch ein Publikum bei einer Lesung. Am Abend bewies sie, dass sie auch ohne ohne Holztisch und Wasserglas ein Publikum zu begeistern vermag.

Während der eine Moderator die manigfalltige Auswahl am Büchertisch anpries, lag es an Merlin Veit, dem zweiten Moderator, Schreinermeister h.c. und Kopfrechenkünstler, die vier Poeten zu verkünden, die in die nächste Runde einziehen konnten. Felix Kaden, Adina, Leah Diba und Kim Anh Schäfer hießen die vier Punktbesten.
Nach einer kurzen Pause, in der erneut Georgie Lahdow, diesmal zusammen mit Karan Walia und seiner Loop-Machine, das Publikum in Extase versetzte, maßen sich die vier verbliebenen Worthelden in einem hochklassigen Halbfinale. Nur mit knappsten Abständen zogen schließlich Felix und Adina in das finale Stechen ein. Dieses began freiwillig Felix, der zuvor beim Ganzkörperschnickschnackschnuck siegen konnte - Papier wickelt Stein ein. Letzlich war es doch Adina, die den lauteren Applaus auf sich vereinnahmen konnte. Als Andenken an einen perfekten Abend nahmen beide ein handgeschnitzes Holz K mit auf ihre weitere Reise.