Samstag, 30. Mai 2015

Wetterauer Dichterinnen überzeugen bei Landesmeisterschaft


Es ist ein Moment, den ein junger Poet niemals vergisst: die erste große Meisterschaft im Wettkampf mit herausragenden Poeten aus dem gesamten Bundesland. Diesen besonderen Moment durften nun drei junge Wetterauer Dichterinnen bei dem diesjährigen U-20 Hessenmeisterschaften im Poetry Slam erleben. Auch wenn der Titel nach Darmstadt ging, können Lea Klein, Maria Sailer und Kim Anh Schäfer ihre Teilnahme Hessenslam als großen Erfolg verbuchen. 

Kim Anh Schäfer
Maria Sailer
Vor allem Kim-Anh Schäfer aus Karben, die Anfang des Monats als drittplazierte beim kleinen Bruder des Hessen-Slams, den Wetterauer Kreismeisterschaften, auf sich aufmerksam machte, erreichte mit ihrem Text über „Heimat“ die Herzen des Publikums und eine herausragende Punktzahl. Doch wie es das Schicksal wollte, war sie in derselben Vorrundengruppe wie die spätere Siegerin Patricia Schoeler aus Darmstadt, die mit atemberaubender Hochgeschwindigkeitsprosa den Moment des Abends kreierte. So blieb Kim-Anh Schäfer trotz eines perfekten Auftritts der Einzug ins Finale verwehrt. Ebenso wie Maria Sailer aus Karben. Auch sie zauberte einen perfekten Auftritt auf die Bühne und erhielt mit ihrem Text über „Liebe und Mathematik“ große Sympathiepunkte beim gut aufgelegten Publikum im Frankfurter Muosonturm-Theater. Doch in derselben Gruppe wie Schäfer und Schoeler auftretend, zückte die Publikumsjury mit ihren sieben Stimmtafeln nicht genügend Punkte, um Maria den Finaleinzug zu ermöglichen. Auch für Lea Klein aus Bad Nauheim war es ein Abend der unvergessen bleiben wird. Mit ihrem Teilnahme an den Hessenmeisterschaften ging für sie ein Bühnentraum in erfüllen, den sie ebenfalls mit einem Text über „Heimat“ zum Leben erweckte. Sie musste sich in ihrer Vorrundengruppe jedoch dem späteren Vizemeister Christian Schneider aus Offenbach geschlagen geben, der mit hochakzentuierter Wortkunst eine Klasse für sich darstellte. 

Lea Klein
Generell erlebten die 250 Zuschauer im Mousonturm eine hochklassige Meisterschaft. 
Obwohl die Teilnehmer nicht älter als 20 Jahre sein durften, gab es durchweg nicht nur inhaltlich ausgefeilte sondern auch im Vortrag und der Bühnenpräsenz sehr erfahrene Vorträge zu bewundern. Die Top-Drei vervollständigte schließlich Lea Weber aus Heusenstamm. 


Alle drei Finalisten haben nun die Möglichkeit in wenigen Wochen bei den deutschen U-20 Meisterschaften im Poetry Slam in Regensburg teilzunehmen. Doch auch für die, die keinen Platz unter den Top-Drei erreichten war es ein sensationeller Abend. So empfahl Wehwalt Koslovski, einer der erfahrensten Slammer Deutschlands, in seinem Gastvortrag zu Beginn der Show: „Es gilt sich am eigenen Anspruch zu messen.“ Unter diesem Motto erzielten auch die drei Wetterauerinnen einen großen Sieg, ebenso wie die Wetterau selbst. Denn mit drei Poetinnen aus dem Kreis, war keine andere Region Hessens so stark vertreten. So darf sich die Wetterau als Hochburg der Poetry Slam Jugendförderung sehen.       

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